Iris Welling – ich bin die späte Rache

I

Lebenslauf … was bisher geschah (natürlich nicht alles!)

Nach meiner Geburt im Mai 1956 wurden die ersten Jahre des süßen Nichtstuns durch meine Einschulung 1962 gegen meinen Willen unterbrochen.
Es folgten harte Zeiten, in denen ich vieles lernte, was man im späteren Leben nicht braucht. Schon bald entwickelte ich eine besondere Vorliebe für das Wort. Man lehrte mich: am Anfang war das Wort, doch ich beschloss fortan, immer das letzte zu haben.
Man möge mir diese vorwitzige Maßnahme verzeihen, denn meiner Geburt folgten noch vier weitere. Drei Brüder und eine Schwester hielten durch ihre Ankunft meine Eltern davon ab, mir das Luxusleben zu bieten, was ich verdient hätte.
Kein Wunder also, dass ich angesichts meines eingeschränkten Lebensstandards wenigstens auf dem letzten Wort bestand. Eine besondere Vorliebe entwickelte ich für das Verfassen von Aufsätzen, die je nach Themenwahl zehn bis zwanzig Seiten meines Schulheftes füllten. Mehr als einmal fand sich ein vorwurfsvoller Vermerk darunter: gute Phantasie, aber Thema verfehlt.
Nach Schulabgang ergriff ich den damals noch angesehenen Beruf des Bankkaufmannes bzw. -frau.
Im Dezember 1987 veröffentlichte der Mannheimer Morgen zum ersten Mal ein Werk aus meiner Feder und danach erfreute ich Sandhofer, Schönauer und auch Auswärtige mit humorvollen Geschichten. Vor allem die Tatsachen-Berichte über das Heranwachsen meiner Nichte Jasmin fand eine begeisterte Leserschaft.
Gleichzeitig – trotz der nervenden Jasmin – schrieb ich für die Kinderseite verschiedener Zeitungen und Kurzromane für Zeitschriften.

1994 gewann ich beim Literaturwettbewerb der Mannheimer Räuber 77 den 3. Preis beim Märchen-Wettbewerb. Danach ging es weiter mit Veröffentlichungen in Anthologien:

Easter-Egg + Christbaum-Geflüster (Gipfelbuch Verlag)
Fäden spinnen – Netze spannen ( Autorenverband Berlin)
…was wäre ohne Weihnachten (Gipfelbuch Verlag)
Apfel-Komp(l)ott (Sieben Verlag )

2008-2017 schrieb ich die Vorlese-Ecke für Kinder in den Nord-Nachrichten (SOS Verlag Seckenheim).

Im Dezember 2010 präsentierte ich Rugas Abenteuer am Blauen Wasser – ein Freibad-Drachen-Buch, das – man höre und staune – dem Sandhofer Freibad gewidmet ist.

Bei Lesungen wurde ich gefragt, wann es endlich auch die Jasmin-Geschichten zusammengefasst als Buch gab, um all die Schandtaten von Kind und Tante nachzulesen und 2012 erschien Jasminchen - vom Kinder- zum Kleinwagen – gewidmet der Redakteurin des Mannheimer Morgen, Angelika von Bülow.
Layout und Satz – made by Jasmin herself, denn ich beherrschte mit viel Glück nur die jeweiligen Handgriffe, um einen Computer einzuschalten.

2016 folgte die Fortsetzung von Rugas Abenteuern Magnus und Milly.

Danach widmete ich mich einer Idee, die schon seit Jahren im Hinterkopf schlummerte und wagte mich endlich an die Idee eines Senioren-Krimis, den ich deshalb so nannte, da vier alte Damen ermitteln, die sich in einer Seniorenresidenz kennenlernen.
Das Exposé schickte ich nach Feudenheim zu der Verlegerin Barbara Waldkirch, deren Motto Aus der Region – für die Region passte, zumal das Buch dem Mannheimer Vorort Schönau gewidmet ist, wo ich Haus Abendfrieden angesiedelt habe.

2018 erschien beim Waldkirch-Verlag Späte Rache rostet nicht – auch für mich eine späte Karriere.
2020 folgte der zweite Teil Rache, Hut und Poolgeflüster.

So ermuntert wagte ich, Barbara Waldkirch ein ganz besonderes Manuskript anzubieten: eine skurrile Geschichte um einen Jungen, der sich durch einen geheimnisvollen Kariert-Saft in einen Kater verwandelt und bis nach Schottland reist, um den Nicht-mehr-kariert-Saft zu finden.
Vom ewigen Verlierer zum Helden auf vier Pfoten, wie es in einem wunderbaren Bericht im Mannheimer Morgen stand.
Im Dezember 2020 erblickte Klaus Kariert (für Leser von 8 bis 88) das Licht der Buchwelt – und wurde eine Woche später durch geschlossene Buchläden wieder ausgebremst.