Auch das Feudenheimer Krimiteam musste zu ungewohnten Ufern aufbrechen. Nix mit gemütlichem Zusammensitzen und über neue Schmöker referieren.
Kein Stühlerücken, keine erste Reihe vor mir, die zustimmend nickte oder auch mal den Kopf schüttelte, nein! Einsamkeit und Schweigen ringsum (außer Barbara Waldkirch natürlich)
Stattdessen hatte ich ein Mikrophon vor Mund und Nase, das nicht verstand, warum manche Textstellen leise oder dramatisch betont werden mussten. Das war dem Mikro egal; das will es nicht hören und damit hörte es auch kein anderer.
Wenn es den Nachrichtensprechern auch so geht, dann sind sie zu bedauern.
Doch angeblich ist man ja auch im Alter noch lernfähig, ja das Hirn sehnt sich nach Herausforderungen.
Also versuchte ich mich auf die Kamera und das winzige blaue Licht zu konzentrieren …da, da draußen sitzen sie, die Krimi-Freunde, lechzen nach neuer Lektüre, ob Häkelkrimi oder Blut-Orgie … das sollen sie bekommen.
Aber ich muss sagen, es war anstrengend sich auf Mikro und Text zu konzentrieren und das Gespräch am Ende fehlte mir.
Wenn dieses Corona-Virus etwas lehrt, dann, dass man Dinge zu schätzen lernt, die bisher selbstverständlich waren.
Hilft ja nix: ich lese mich weiter durch die neuen Krimis auf der Suche nach ausgefallenem, spannendem, witzigem und auch das Mikrophon wird hoffentlich lernen, dass man nicht nur mit Mund und Augen liest, sondern auch mit Herz und Gefühl.
Krimivorstellung ohne Publikum
K